Normalerweise würde man einem angehenden FA wohl nicht raten, mit einer QRP-Station in die Welt des Afus einzusteigen. Ich habe es allerdings so gemacht. Nachdem ich damals die Prüfung abgelegt hatte, schaute ich mich um - immer das verfügbare Budget im Kopf. Klar, für wenig mehr hätte es etwas wie einen FT-857 gegeben; trotzdem war der FT-817 natürlich immer noch etwas güstiger. Und so hab ich dann immer noch, den kleinen. Mittlerweilen ist er im Shack eigentlich nur noch für meine sporadischen 2m/70cm-Aktivitäten im Einsatz, ansonsten kommt er überall mit hin, wo ich hingehe. Klar, der KX3 hat die besseren technischen Daten, aber ich mag nicht immer jeder Mode folgen, da ich auch schlicht das Geld dazu nicht hätte. Als Addon hab ich ihm schon vor geraumer Zeit das 300Hz-CW-Filter verpasst, was für die Digimodes ganz klar ein Vorteil ist. Zugegeben, seit ich einen ZF-DSP-Transceiver im Shack stehen habe, kommen mir die 300Hz immer noch unendlich breit vor, aber gegenüber dem Standard-SSB-Filter sind es immer noch Welten.
Wie dem Forenaktiven vielleicht bekannt sein dürfte, ringen immer wieder endlose Diskussionen um das Pro und Contra des mit dem FT-817 gelieferten Mikrophon MH-31. Mir selbst hatte es ebenfalls etwas zu wenig Talkpower, zudem störte mich im QRP-Betrieb der Umstand, oft mehrmals hintereinander mein Call wiederholen zu müssen. Da kam der Sprach-Sendespeicher für das MH-31 vom Funkamateur gerade richtig. Nun hab ich nicht nur eine bessere Talkpower sondern auch gleich noch den Papagei in der Hand. Zudem habe ich mal in der Bucht das MH-36 DTMF-Mikrophon günstig ergattert. Auch dies hat eine gute Talkpower und ist dann vonnöten, wenn man gerne auf den 2m/70cm-Relais rumkurvt - weswegen ich es auch gekauft habe. Allerdings sind Relais wie auch der ganze Echolink-Quark nicht meine Welt - sonst hätte ich von Anfang an in der IT-Welt mit Skype & Co. bleiben können. Sollte ich aber einmal in der Verlegenheit kommen, ein Relais steuern zu müssen, wäre alles Notwendige an Bord.
Da ich manchmal den sprichwörtlichen nassen Schnürsenkel als Antenne anmatchen will, habe ich mir, nachdem ich lange mit dem MFJ-971-Geschwür /p gearbeitet habe, den Z-817H von LDG besorgt. Wobei, meist arbeite ich mit meinem 12,5m GFK mit vertikal hängendem Draht; mit dem Tuner kann ich da dann auch alles zwischen 40m und 6m anmatchen. Portabel arbeite ich lieber wie es gerade kommt und bastle weniger an der Antenne - deswegen auch immer der GFK-Mast. Antennenexperimente machen Zuhause mehr Spass - da kann man sie dann auch etwas länger geniessen als portabel.
Über die Stromversorgung für QRP/p lässt sich viel sagen und vorzüglich streiten. Ich gehörte lange zu den Anhängern der Pb-Gelakkus. Das 'Li-Zeugs' war mir suspekt, da mir die Vorstellung, ein paar 100g reaktive Alkalimetallkomplexe rumzutragen, irgendwie nicht behagte. Als ich dann beim blauen C über ein Sonderangebot für einen 5Ah-3-Zell-LiPo-Akku gestolpert bin, habe ich zugeschlagen - und ja, Pb kann mir heute gestohlen bleiben. So habe ich lange mit diesem 3-Zell-Akku mit nominal 11,1V gearbeitet, was doch länger reicht, als man vielleicht denkt - einen Nachmittag kommt man damit locker durch.
Da ich aber wie gewohnt 'mehr' wollte, kaufte ich bei Gelegenheit ein 6-Zell-LiPo mit 5Ah - ein ordentliches Teil mit proper Saft drin. Nun sind aber die 25,2V in vollgeladenem Zustand ein klein wenig zuviel für an 13,8V-gewöhnte Geräte. Nun, der Gewinn an Leistungsdichte verheizt man natürlich nicht mit einem Linearregler. So bin ich dann, more by coincidence, über den TS-34063 gestolpert - einen kompakten Schaltregel, der einem das Neuerfinden des Rades erspart. Natürlich macht man sich als FA immer so seine Gedanken, wenn man an schaltgeregelte Netzteile kommt, trotzdem habe ich mich daran gemacht: 13,8V bei maximal 3A; das überschritt die Spezifikation des internen Schalttransistors, also habe ich mit einem BD243 nachgeholfen. Als Speicherdrosseln habe ich auf kommerzielle Hochstrom-SMD-Spulen zurückgegriffen. Und so kam dann der Moment, an dem man gespannt und gleichzeitig bange das Bauteil an den FT-817 anschliesst - natürlich nicht ohne eine Crowbar für alle Fälle. Und siehe da - der Noisepegel unterscheidet sich kaum von der puren DC-Speisung des 3-Zell-Akkus, einzig auf 160m ist ein leichtes Surren zu vernehmen, womit ich bei /p aber gut leben kann. Vom Erfolg motiviert, habe ich dann gleich noch einen weiteren Regler für 5V/1A zum Laden von USB-Mobilgeräten aufgebaut und alles zusammen, schon recht dichtgedrängt in ein Gehäuse gepackt.
Wie nicht anders zu erwarten, sind die 88% Wirkungsgrad des Datenblattes nicht zu halten; bei meinen Messungen kam ich auf 80,7% bei nahezu Volllast und wesentlich schlechteren 74,2% bei einem Entnahmestrom von 300mA, was ungefähr dem FT-817 in RX entspricht. Mit beidem kann ich leben. Ich werde dereinst sicher noch andere Schaltregler ausprobieren. Dieser hatte den simplen Vorteil, dass er sehr günstig ist und man beim Ausprobieren auch mal einen verheizen kann, ohne dass man viel Geld verbraten hat.